Verständnis von Gesundheit und Krankheit
In der chinesischen Medizin beruht das Verständnis von Gesundheit und Krankheit auf einem Wechselspiel zwischen der Stärke der eigenen Abwehrkraft (dem Zheng Qi) und der Kraft sogenannter Pathogener Faktoren (dem Xie Qi). Man unterscheidet äußere pathogene Faktoren (wie Wind, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit) von inneren pathogenen Faktoren (Emotionen wie Trauer, Angst, Wut oder auch übermäßige Freude). In der antiken chinesischen Philosophie wird der Mensch als Teil des Kosmos (= griechisch: Weltordnung, Universum) gesehen – eingebunden in den jahreszeitlichen Kreislauf der Natur. „Der Mensch ist zwischen Himmel und Erde“ und reagiert individuell. Kraft und Stärke werden beeinflusst von Klima, Region, sozialem Umfeld und vielem mehr.
„zwischen Himmel und Erde“
„Zwischen Himmel und Erde“ bedeutet, dass Individuen unter denselben Umwelt- und Stressfaktoren unterschiedlich reagieren. Die einen können dem „Xie Qi“ nicht standhalten und werden krank. Die anderen entwickeln ausreichende Abwehrkräfte und bleiben gesund. Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, körperliche Aktivität und ein ausgleichendes soziales Leben sind hierbei unterstützende Parameter.
Behandlungsmethoden
Bei vielen Krankheitsbildern oder Beschwerden erzielt die Kombination aus Akupunktur und chinesischer Kräutertherapie sehr gute Erfolge. Bei Schmerzsyndromen kann die Akupunktur alleine sinnvoll sein.
Viele chronischen Schmerzen können durch Akupunktur und chinesische Kräutertherapie gelindert oder auch komplett beseitigt werden. Natürlich ist es schwieriger, sehr lang andauernde chronische Schmerzen zu behandeln, als akute. Wichtig ist es, sich möglichst frühzeitig behandeln zu lassen. So sind beispielsweise sehr gute Erfolge zu sehen bei Post-Zoster-Neuralgien, die sofort behandelt werden.
Bei Substanz-zehrenden Prozessen wie z.B. bei dem Post/ Long-Covid-Syndrom ist eine Behandlung mit Kräutern essenziell.
Einige Krankheitsbilder sind auf nachfolgenden Seiten exemplarisch näher erläutert. Darüber hinaus gibt es weitere Indikationen, die Sie in der WHO-Liste finden.
Dr. med Olivia Süß, Praxis für Chinesische Medizin, Köln